Alt- und Neuweltkameliden zählen zur Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla) und bilden gemeinsam die heute einzige lebende Familie der Unterordnung Schwielensohler (Tylopoda).
Die Gattung Lama umfasst lediglich zwei Arten, das Guanako (Lama guanacoe) und das Vikunja (Lama vicugna). Diese sind die wildlebenden Vorfahren der domestizierten Formen Lama (Laakaa glama) und Alpaka (Lama pacos). Wobei das Lama vom Guanako abstammt abstammt und das Alpaka vom Vikunja.
Erste Hinweise auf eine beginnende Domestikation der Neuweltkameliden finden sich ab 5.500 bis 3.500 vor Chr.
Suri:
-Mittelscheitel über den ganzen Körper
-keine Kräuselung (crimp)
-glänzende Haare
-Fast ausschließlich äußerst feine Grannenhaare, ca. 15-25 Micron
-Grobe Wellung der Haare
-Haare drehen sich in Locken "Curl" und hängen dicht am Körper nach unten.
-Nur zehn Prozent der Alpakapopulation
Huacaya
-Dichtes Wollkleid, welches den ganzen Körper bedeckt bis hin zu weiten Teilen des Kopfes mit typischem "Top Knot".
-Fein gekräuselte Faser (crimp)
-Wenige, dünne Grannenhaare
-Flauschige Wollfaser, ca. 13-30 Micron
Vlies/Faser:
-Alpakas gibt es in 22 Naturfarbtönen
-Alpakafasern sind innen hohl und daher sehr gut wärmeisolierend
-Das Vliesgewicht kann bis zu 6 kg pro Jahr betragen
Allgemein:
-Alpakas sind Wiederkäuer, haben jedoch nur drei Mägen (Kühe haben vier)
-Die Oberlippe der Alpakas ist gespalten. Jede Seite kann unabhängig bewegt werden. Dadurch ist schonendes Grasen, Auswahl kleinster Nahrungsteile und auch das Fressen von Dornen kein Problem
-Alpakas haben vorne im Kiefer nur unten Schneidezähne und oben eine Kauplatte. Die Schneidezähne werden beim Fressen gegen die obere Gaumenplatte gedrückt. Feinste Gräser können so abgeschnitten werden.
-Alpakas sind Passgänger. Das bedeutet, dass das rechte Vorderbein sich gleichzeitig mit dem rechten Hinterbein bewegt. Auf der anderen Seite passiert genau das Gleiche.
-Die Paarung der Alpakas findet im Liegen statt. Der Hengst gibt während des Deckaktes Laute von sich, die im Englischen auch als "orgling" bezeichnet wird. Die Deckdauer schwankt zwischen 5 und 55 Minuten.
-Ähnlich wie bei anderen Tieren lässt sich die Stimmung der Alpakas durch ihre Körpersprache erkennen. Die Haltung des Halses, des Schwanzes, die Stellung der Ohren, das sind Ihre Ausdrucksmittel.
Haltung
Alpakas werden getrennt voneinander in Hengst- und Stutengruppen gehalten. Als Ausnahme können Wallache (kastrierte Hengste) sowohl mit Stuten als auch mit Hengsten zusammengehalten werden. Nur zum Decken kommt ein Hengst zu den Stuten, da Hengste IMMER decken wollen.
Das Lama war für die Indios:
-Wolle, Fleisch- und Lederlieferant.
-Der Dung diente als Brennmaterial
-Ein sehr nützliches Lasttier
Das kleinere Alpaka war für die Indios:
-der Wolllieferant
Wegen der friedlichen Eigenschaften nannten die Indios diese Tiere "Die Stillen Brüder".
Da Alpakas Herdentiere sind, müssen immer mindestens zwei Tiere gehalten werden. Alpakas kommen dem anderen Geschlecht in der Zucht normalerweise ausschließlich bei einer geplanten Deckung näher.
Die Mindestgröße der Weide solte 1.000 m² für zwei Tiere betragen und für jedes weitere Tier zusätzliche 100 m². Die Mindestgröße des Unterstandes beträgt mindestens 4 m² für zwei Tiere und für jedes weitere Tier zusätzliche 1 m².
Sonstige Maßnahmen zur Haltung:
Alpakas brauchen täglich frisches Heu und im Sommer Gras. Des weiteren ist eine Tränke mit sauberen Wasser zu stellen. Im Frühjahr werden die Tiere geschoren, damit es ihnen im Sommer nicht zu heiß wird und das Vlies wieder bis zum Winter nachwächst. Die Zehennägel müssen bei Bedarf gekürzt werden. Einmal im Jahr wird geimpft und regelmäßiges Entwurmen ist Pflicht.